Seit Januar 2023 gibt es in Südtirol für Photovoltaikanlagen Beiträge für Private, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. Zusätzlich setzt Italien stark auf die Förderung von PV-Anlagen. In diesem Artikel schaffen wir einen Überblick über alle laufende Förderungen und die wichtigsten Fragen dazu.
Förderungen für Photovoltaik-Anlagen des Landes Südtirol für Private im Jahr 2023
Für Privathaushalte fördert das Land Südtirol unter anderem folgende Punkte:
- Wärmepumpen
- Thermische Solaranlagen
- Speicherbatterien
- Photovoltaikanlagen in Kondominien
Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein, um den Landesbeitrag beanspruchen zu können:
- KlimaHaus Standard C: Das Gebäude muss mindestens den KlimaHaus C Standard aufweisen. Wenn das Gebäude diesen Standard nicht erfüllt, ist es möglicherweise sinnvoll, in eine energetische Sanierung zu investieren, bevor eine Photovoltaikanlage und eine Wärmepumpe installiert (mehr zu energetische Sanierungen weiter unten).
- Wärmepumpe: Die Photovoltaikanlage muss gleichzeitig mit einer Wärmepumpe eingebaut werden, um den Landesbeitrag zu erhalten.
- Speicherbatterien: Auch für den Einbau von Speicherbatterien für netzgebundene Photovoltaikanlagen ist ein Landesbeitrag vorgesehen.
Die Zuschüsse werden in der Reihenfolge des Einreichdatums bearbeitet, solange die bereitgestellten Finanzmittel reichen.
Broschüre für Landesbeiträge für Private
Die Landesregierung veröffentlichte die Broschüre für Landesbeiträge für Energieeffizienz und erneuerbare Energie – für Private und Körperschaften ohne Gewinnabsicht. Diese Broschüre ist für Privathaushalte und Körperschaften ohne Gewinnabsichten relevant. Sie umfasst folgende Bereiche:
- Beiträge für bestehende Gebäude und Anlagen:
- Energetische Sanierung von Gebäuden oder von einzelnen Baueinheiten
- Hydraulischer Abgleich bestehender Heiz- und Kühlanlagen
- Straßenbeleuchtung und Außenbeleuchtung für Sportgebiete
- Austausch von Öl- und Gaskesseln in Miteigentumsgebäuden
- Thermische Solaranlagen
- Elektrische Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen
- Speicherbatterien für netzgebundene Photovoltaikanlagen
- Photovoltaikanlagen für örtliche Körperschaften und soziale Dienste
- Photovoltaik- und Windkraftanlagen ohne Netzanschluss
- Beiträge für neue Gebäude Thermische Solaranlagen
- Elektrische Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen
- Speicherbatterien für netzgebundene Photovoltaikanlagen
- Photovoltaikanlagen für örtliche Körperschaften und soziale Dienste
- Photovoltaik- und Windkraftanlagen ohne Netzanschluss
- Ablauf und Fristen
- Allgemeine Informationen
- Nützliche Adressen und Links
Die Formulare für diese Beiträge findest du in der Broschüre im Link oben, oder auf der Seite der Provinz Südtirol: https://umwelt.provinz.bz.it/dienstleistungen/energieeffizienz-formulare-private-gemeinden-koerperschaften.asp

Hier findest du unseren ausführlichen Ratgeber zu Photovoltaik- und Solaranlagen in Südtirol, wo wir alle häufigen Fragen beantworten.
Landesbeiträge für Photovoltaikanlagen für Unternehmen in Südtirol
Die Landesregierung sieht auch Beiträge für Unternehmen in Südtirol vor. Neu ist vor allem, dass kleine Unternehmen in den Genuss für Zuschüsse für PV-Anlagen kommen.
Förderungen für Photovoltaikanlagen für kleine Unternehmen in Südtirol
- Zum ersten Mal gibt es 2023 auch Förderungen für den Einbau von Photovoltaikanlagen für kleine Unternehmen.
- Diese Förderung gilt für nur für kleine Unternehmen mit weniger als 50 Angestellten und einem Jahresumsatz bzw. einer Bilanzsumme von weniger als 10 Millionen Euro.
- Gefördert wird der Einbau von netzgebundenen Photovoltaikanlagen zur Deckung des Eigenbedarfs an elektrischer Energie von Gebäuden und Anlagen im Eigentum oder Besitz des Unternehmens.
- Derzeit sind die genauen Höchstbeträge der förderbaren Investitionen und die verfügbaren Geldmittel noch nicht bekannt.
- Pro Unternehmen Photovoltaikanlagen bis zu einer Gesamtleistung von 50 kWp gefördert werden können.
- Die Beiträge werden solange ausbezahlt, solange Geldmittel dafür zur Verfügung stehen.
Die Ansuchen müssen bis 31. Mai gestellt werden. Alle Details für die Förderungen von PV-Anlagen für kleine Unternehmen in Südtirol findest du in der Broschüre der Landesregierung für Landesbeiträge für Unternehmen 2023: https://umwelt.provinz.bz.it/publikationen.asp
Broschüre für Landesbeiträge für PV-Anlagen für Unternehmen in Südtirol
Die Borschüre Landesbeiträge 2023 für Energieeffizienz und erneuerbare Energie für Unternehmen richtet sich an Unternehmen in Südtirol gibt genaue Details über Fördermgöchkeiten für Unternehmen. Sie umfasst folgende Punkte:
- Beiträge für bestehende Gebäude und Anlagen Energetische Sanierung von Gebäuden oder von einzelnen Baueinheiten
- Hydraulischer Abgleich bestehender Heiz- und Kühlanlagen
- Energetische Optimierung der Straßenbeleuchtung und der Außenbeleuchtung für Sportgebiete und Sportplätze
- Austausch von Öl- und Gaskesseln in Miteigentumsgebäuden
- Thermische Solaranlagen
- Elektrische Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen
- Photovoltaikanlagen für kleine Unternehmen
- Speicherbatterien für netzgebundene Photovoltaikanlagen für kleine Unternehmen
- Photovoltaik- und Windkraftanlagen ohne Netzanschluss
- Energieaudits
- Beiträge für neue Gebäude
- Thermische Solaranlagen
- Elektrische Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen
- Photovoltaikanlagen für kleine Unternehmen
- Speicherbatterien für netzgebundene Photovoltaikanlagen für kleine Unternehmen
- Photovoltaik- und Windkraftanlagen ohne Netzanschluss
- Ablauf und Fristen
- Allgemeine Informationen
- Nützliche Adressen und Links

Förderungen für Photovoltaikanlagen in Italien
Alternativ zu den Beiträgen der Südtiroler Landesregierung gibt es in Italien einige Förderungen, welche für Photovoltaikanlagen in Anspruch genommen werden können.
Energietausch (Scambio sul posto)
Beim Energietausch wird der überschüssig produzierte Strom in das öffentliche Netz eingespeist und der Anlagenbesitzer erhält dafür eine Vergütung. Die aktuelle Vergütung liegt bei rund 22 Cent, während für Überproduktion etwa 5 Cent gezahlt werden (Achtung, diese Beträge variieren).
Alle Details findest du hier: https://www.gse.it/servizi-per-te/fotovoltaico/scambio-sul-posto
Stromverkauf mit Mindestausgleich (Ritiro dedicato)
Eine weitere Möglichkeit ist der Stromverkauf mit Mindestausgleich. Hier verkauft der Anlagenbesitzer den produzierten Photovoltaikstrom an die GSE (Gestore Servizi Energetici) zu einem garantierten Mindestausgleich. WICHTIG: Die Einkünfte daraus müssen versteuert werden. Daher sollte man vorab unbedingt mit einem Wirtschaftsberater sprechen, um alle Details zu klären.
Weitere Details findest du auf der Seite der GSE: https://www.gse.it/servizi-per-te/fotovoltaico/ritiro-dedicato
50% Steuerabzug für Photovoltaikanlagen
Dieser Steuerabzug kann in Anspruch genommen werden, wenn eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von maximal 20 kWp auf deinem bestehenden Wohngebäude installieren wird. Der Steuerabzug beträgt 50% der Gesamtkosten und kann auf 10 gleichmäßige Jahresraten aufgeteilt werden. Achtung: Der erzeugte Solarstrom muss zur Deckung des Energiebedarfs deiner Wohnung verwendet werden.
Innerhalb 90 Tagen nach Abschluss der Arbeiten muss eine Meldung an die ENEA (italienische Agentur für Energie und Umwelt) erfolgen. Die ENEA wird dann überprüfen, um sicherzustellen, dass deine Anlage den Anforderungen entspricht.
Weiter Details gibt es auf der Seite der Verbraucherzentrale Südtirol: https://www.consumer.bz.it/de/foerderungen-im-baubereich-suedtirol
110% Steuerabzug (Superbonus)
Für den Superbonus gilt:
- Es können 90% bis 110% der Gesamtkosten für die Installation einer Photovoltaikanlage auf deinem bestehenden Gebäude von der Steuer abgezogen werden
- Der Abzug muss auf 5 gleiche Jahresraten aufgeteilt werden
- Der Maximalbetrag beträgt 48.000 Euro
- Die Kosten für den Einbau einer Speicherbatterie können auch von der Steuer abgezogen werden
- Die maximale Förderung für die Batterie beträgt 1.000 Euro pro kWh Speicherkapazität
Achtung, es gelten folgende Einschränkungen: Der Superbonus gilt nur, wenn die Photovoltaikanlage im Rahmen einer der beiden Hauptmaßnahmen (Wärmedämmung oder Heizanlagenaustausch) installiert wird. Darüber hinaus darf der Superbonus nicht mit dem Energietausch (scambio sul posto) kombiniert werden – das heißt der überproduzierte Strom wird zwar in das öffentliche Netzwerk eingespeist, aber nicht vergütet. Daher empfiehlt es sich ausreichend Speicherkapazität anzuschaffen, um den erzeugen Strom selbst zu verbrauchen.
Alle Details sind in der Broschüre der Agentur der Einnahmen nachzulesen: https://www.agenziaentrate.gov.it/portale/superbonus

Auch interessant: Wie du von Mini-PV-Anlagen (Balkonkraftwerke) in Südtirol profiteren kannst.
Energiegemeinschaften in Italien
Energiegemeinschaften sind eine neue Möglichkeit in Italien Solarstrom zu nutzen. Bei diesem Modell kann der produzierte Strom entweder von einer Gruppe an Personen verbraucht oder an andere interessierte Nutzer weitergegeben werden. Dadurch kann jeder Haushalt selbst zum Erzeuger und Nutzer von Solarstrom werden.
Was macht Energiegemeinschaften in Italien interessant?
Diese Art der Solarstromnutzung hat den Vorteil, dass sie eine hohe Ersparnis im Strompreis bieten kann. Wenn mehrere Haushalte gemeinsam Strom erzeugen und verbrauchen, können sie in den meisten Fällen eine günstigere Energieversorgung realisieren. Außerdem kann der Strom verkauft werden und damit eine eine zusätzliche Einnahmequellen entstehen.
Wie funktionieren Energiegemeinschaften?
Die Funktionsweise von Energiegemeinschaften ist vergleichbar mit der Nutzung von Solarenergie in einem Haushalt. Der Unterschied besteht darin, dass der produzierte Strom nicht ausschließlich für den Eigenbedarf genutzt wird, sondern auch an andere Haushalte verkauft wird. Die Solaranlage speist den produzierten Strom ins öffentliche Stromnetz ein und es kann dann von anderen Haushalten bezogen werden.
Welche Form können Energiegemeinschaften haben?
Energiegemeinschaften können auf verschiedenen Modellen basieren: von der einfachen Selbstversorgung bis hin zur komplexen Kooperation von mehreren Haushalten. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft und alle Beteiligten davon profitieren, ist es sinnvoll, sich von einem Fachmann oder einer Fachfrau beraten zu lassen.
Details zu Energiegemeinschaften findest du auf der Seite der GSE: http://www.gse.it/servizi-per-te/autoconsumo/gruppi-di-autoconsumatori-e-comunita-di-energia-rinnovabile
Beiträge für energetische Sanierungen in Südtirol
Bei der energetischen Sanierung sind die Beitragssätze nach Energieklasse gestaffelt:
- Je effizienter die Energieklasse eines Gebäudes, desto höher fällt der Beitragssatz aus.
- Wird der KlimaHaus Standard C erreicht, wird die Sanierung mit 40 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert.
- Bei Erreichung des KlimaHaus Standards B oder R werden 60 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert.
- Kondominien mit mindestens 5 beheizten Baueinheiten und mindestens 5 Eigentümern werden sogar mit 80% gefördert, wenn der KlimaHaus Standard B erreicht wird. Neu ist, dass seit 2023 bei Kondominien auch Photovovoltaik-Anlagen gefördert werden, welche dazu dienen den Eigenbedarf an Strom abzudecken
Gefördert wird bei der energetischen Sanierung die Dachdämmung, die Außenwanddämmung, die mechanische Lüftung, der hydraulische Abgleich und gemeinschaftliche Fotovoltaikanlagen in Kondominien.
Mehr zum Thema: Hier findest du alle Artikel zu Photovoltaik in Südtirol.
clara grün
26/09/2023 at 20:34Danke für den Beitrag. Interessant, dass der Superbonus beim Austausch der Wärmedämmung gilt. Wir lassen gerade unser Dach sanieren und werde mir überlegen, auch eine Photovoltaik-Anlage auf unser Dach bauen zu lassen.
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